Forschungsinstitut Iris Adlershof

Über das Objekt

Der mathematisch-naturwissenschaftliche Campus Adlershof der Humboldt-Universität Berlin wird um das neue Forschungsinstitut IRIS (Integrative Research Institute for the Science) reicher. Gefördert von Land und Bund, werden zwei vorhandene Gebäude mit einem Neubau verbunden und es kann auf etwa 220 Quadratmetern Büro- und Begegnungsfläche sowie auf 2500 Quadratmetern Laborfläche geforscht und gelehrt werden. Wilhelm Humboldts Idee: „Die Einheit von Lehre und Forschung“ prägte das Konzept der bereits 1810 gegründeten Berliner Universität, die noch heute als Mutter aller „modernen Universitäten“ gilt.

Architekt

Nickl & Partner Architekten AG

Bereich

Bildung & Kita

Ausführung

2016

Bauherr

Humboldt-Universität Berlin

Ort

Berlin

Dynamisches Fassadenbild und räumliche Tiefe

Die Nickl & Partner Architekten AG konnte im städtebaulichen Wettbewerb die Berliner Stadtentwickler überzeugen und suchte für die Fassadenarbeiten die Zusammenarbeit mit renommierten Spezialisten in Sachen Metall- und Glasfassaden. Für den markanten Neubau mit zurückspringendem gläsernen Foyer im Untergeschoss, planten die Architekten für das erste und zweite Obergeschoss eine hinterlüftete Metallfassade. Ein dynamisches Fassadenbild mit räumlicher Tiefe, war der kreative Ansatz im Entwurfsprozess der Südfassade. Umgesetzt wurde die Idee mit Lochblechkassetten aus blankem Aluminium. Aluminium ist leicht, robust, überzeugt durch seine strukturelle Festigkeit, ist perfekt zu verarbeiten und deshalb vielseitig in der Gestaltung. Unterschiedlich große Lochmuster bei gleichbleibender vertikaler und horizontaler Position der Lochachse garantieren eine variable Vielfältigkeit der Fassade mit nur „einem“ Element.

Baier kann einfach mehr als nur Standard

Fassaden erfüllen zahlreiche Funktionen, unter anderem regulieren sie maßgeblich den Einfall von natürlichem Licht und fungieren als Wind-, Wetter- und Sonnenschutz. Im Gegensatz zum 3. Obergeschoss, wo sich nur Technikräume befinden, sollte die Fassade des Baukörpers im 2. Obergeschoss, entsprechend der Nutzung, zu öffnen sein. Vorgabe an den Sonnenschutz waren ein einheitliches Fugenbild und Fassadenbündigkeit. Der neu entwickelte Hebefaltladen aus der bewährten Baier-Produktpalette passte genau ins Konzept.

Maßgeschneiderter Sonnenschutz – Hebefaltladen

Das Einsatzgebiet von Hebefaltläden ist vielseitig. Besonders oder gerade im modernen Fassadenbau bieten Hebefaltläden vielfältige Möglichkeiten in Sachen Fassadenbündigkeit und Design. Ist der Hebefaltladen geschlossen, bleibt die flächenbündige Wirkung der Fassade erhalten – die Flügel sind optimal integriert. Ein patentiertes Spezialgelenk ermöglicht das flächenbündige Schließen, ohne dass die Bänder von außen sichtbar sind. Eine Mehrfachverriegelung verhindert das Öffnen von außen und bietet so zusätzlichen Einbruchschutz. Im geöffneten Zustand steht die Hebefaltladen-Anlage am oberen Ende der Anlage V-förmig vor der Fassade. Diese Stellung sichert eine stabile Position, auch bei starkem Wind. Ähnlich einem Vordach bietet das überdeckende „V“ im Außenbereich noch einen wirksamen Sonnenschutz. Der Schattenwurf des Sonnenschutzes entspricht dem einer Markise, der Innenraum wird angenehm temperiert.

Gebündeltes Expertenwissen

Das Rahmensystem der Hebefaltanlage besteht aus einer Kombination von mehreren modular aufgebauten Aluminium-Profilen. An diesem Rahmen ist ein Revisionsprofil angebaut, das im Bedarfsfall entfernt werden kann, beispielsweise um bei Revisionen sicherheitsrelevante Bauteile zu prüfen. Die Führungsschienen des Faltanlagen-Modells wurden passend zur Beplankung silberfarben eloxiert. Durch diese spezielle Oberflächenbehandlung erhält die Schiene eine hohe Oberflächenhärte, ist robust und vor Korrosion, mechanischen, chemischen und atmosphärischen Einflüssen geschützt.

Das Flügelsystem kann nach Bedarf mit verschiedenen Profilen bestückt werden, einerseits um den Anforderungen an die Statik gerecht zu werden, andererseits möchte man auf die individuellen Kundenwünsche eingehen können, ist doch der Beplankung der Flügel fast keine Grenzen gesetzt. Die Palette reicht von HPL-Platten über Holz bis Glas oder wie hier bei diesem Projekt Metall.

Individuelle Hebefaltläden aus Lochblech

Die Lochblechkassetten aus blankem Aluminium lieferte der beauftragte Fassadenbauer, die Firma Fassadentechnik Weiser. Ausgerichtet ist das Standardsystem für Flächengewichte von ca. 15 bis 20 kg pro Quadratmeter. Allerdings sind Hebefaltladensysteme projektbezogen immer individuell zu planen, da die Größe und Füllung der Flügel, die Einbausituation und die konkreten Abmessungen in die Planung und Auslegung mit einbezogen werden. Im Außenbereich müssen auch Windlasten in die Planung und Projektierung mit einbezogen werden.

Sicherheit gepaart mit Design

Bei der Automation des Hebefaltladens kamen hochfunktionelle Lösungen zum Einsatz. Ein Laufwagensystem, bestehend aus kunststoffummantelten High-Tech-Edelstahlkugellagern, sorgt für eine hohe Tragfähigkeit und Laufruhe. Integriert ist eine Absturzsicherung, die sich bereits seit vielen Jahren bei den renommierten Baier-Vertikalschiebefenstern bewährt hat. Angetrieben wird die Hebefaltanlage über einen im oberen Bereich positionierten Motor, der an ein Zahnriemensystem gekoppelt ist. Auch in Sachen Steuerung kam ein hauseigenes und verlässliches Baier-Produkt zum Einsatz.

Aus Wissen wird Innovation – das bedeutet Entwicklung, Forschung und Anwendung zu verbinden. Dieser Leitsatz passt sowohl auf das Forschungsinstitut Iris, wie auch für das traditionsreiche Familienunternehmen Baier. Denn „Neu- und Weiterentwicklungen sowie erfolgreiche Innovationen gehören mittlerweile zu den wichtigsten Wettbewerbsfaktoren eines Unternehmens “ so Johannes Baier, „kreative und findige Mitarbeiter, die Spaß an neuen Herausforderungen haben, natürlich vorausgesetzt“.

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