Die architektonische Aufgabe: Alles unter einem Dach
„Wir wollen ein schützendes Dach für alle Kinder bauen, für große und kleine, für deutsche und solche mit Migrationshintergrund, für Kinder, die gesund sind und für die, die Barrierefreiheit brauchen.“ wird der Architekt Manuel Plösser bei der Eröffnung von der Presse zitiert.
Diese Herangehensweise sieht man dem Gebäude auch an: Ein hölzerner Riegel mit asymmetrischem Satteldach ruht auf einem Sockelgeschoss aus Stahl-Beton. An der Straßenseite kragt das OG etwas über den Sockel hinaus. Die markante Giebelwand mit dem großen Fenster wird zum Markenzeichen des Gebäudes.
Im Erdgeschoss sind die Kindergartengruppen untergebracht. Sie haben direkten Zugang zu dem von allen genutzten Außenbereich. Im OG ist Platz für 50 Grundschulkinder. Zudem befinden sich hier Werkräume, Räume für Erziehende und Lehrende sowie die Mensa.
Innen wie außen: Liebe zum Detail
Wer genauer hinschaut, entdeckt neben der großen Geste viele kleine, sorgfältig gestaltete Details. Beispielsweise die Holzverschalung aus unterschiedlich breiten Brettern oder das Oberlicht im Garderobenraum des Kindergartens als Sichtverbindung zu den „großen“ Schulkindern.
In der Mensa findet sich ein weiteres interessantes Detail: die Essensausgabe. Um diese zu verschließen, wurde ein Hebefaltladen von Baier als Innenraumtrennung eingesetzt. Dies hat gleich drei positive gestalterische Effekte.
- Der geschlossene Hebefaltladen schirmt bei Bedarf den Produktions- und Arbeitsraum Küche formschön und hygienisch ab.
- Der geöffnete Hebefaltladen ragt V-förmig wie eine kleine Markise in den Raum und verleiht der Essensausgabe einen Charakter, der an einen Kiosk oder eine Eisdiele erinnert.
- Die Füllung aus widerstandsfähigen Trespa Fassadenplatten leuchtet apfelgrün. Sie setzt einen dauerhaft frischen Akzent in dem in Naturtönen gestalteten Speiseraum.
Hebefaltladen in Innenwand: Eine gute Idee von Baier fachmännisch umgesetzt
Konstruktiv müssen ein paar Details gelöst werden, bevor der Hebefaltladen als Essensausgabe in der Schulkantine verwendet werden kann. Aus hygienischen Gründen ist die Laibung mit Blech verkleidet. Den unteren Abschluss bildet eine Edelstahltheke.
Der Spezialist für Schiebe- und Hebefaltläden Baier konnte alle Herausforderungen aufgrund seiner Expertise problemlos meistern.
- Der Hebefaltladen ist auf die Edelstahltheke aufgesetzt und in der Laibung verschraubt.
- Die Länge des Gegengewichtskanals wurde eingekürzt, um auf der oberen Thekenebene aufzusitzen und die Theke nicht ausklinken zu müssen.
- Der Hebefaltladen wird von der Küche aus manuell betätigt und über zwei Schnappverschlüsse entriegelt.
Im Bildungshaus Berg wird deutlich, dass es sich lohnt, neu über Bauteile und ihre Verwendung nachzudenken. Die Umsetzung gelingt durch die Verbindung von Kreativität und Fachwissen.